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Als Grüne Dame Patient:innen Zeit und Aufmerksamkeit schenken

Ulla – 68 Jahre

Grüne Dame Ulla

Podcast

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Seit 14 Jahren engagiert sich Ulla bei den „Grünen Damen und Herren“. Ihr Einsatzort ist die Klinik in Neuperlach. Gemeinsam mit 13 weiteren grünen Damen versucht sie, den Alltag der Patient:innen etwas leichter zu machen.

Person mit Spazierstock wird gestützt
Foto: canva
Was hat Dich dazu motiviert, freiwillig aktiv zu werden?

Ich kam durch einen Zufall zu meinem Ehrenamt. Meine Söhne haben die „Grünen Damen und Herren“ durch ihren Zivildienst kennengelernt. Sie kamen zu mir und meinten „Mama, das wäre doch etwas für dich“. Ich habe mir das Ganze dann einmal angeschaut und bin bis heute dabeigeblieben.

Wo engagierst Du Dich und was machst Du dort genau?
Grüne Dame Ulla
Ulla auf dem Weg zu Ihren Besuchsdienst | Foto: Ulla Ballis

Ich bin „Grüne Dame“ in der Klinik Neuperlach. Jeden Dienstagvormittag bin ich hier ehrenamtlich im Einsatz. Wir starten meist mit dem Lotsendienst an der Information. Hier helfen wir, wo immer wir gebraucht werden. Danach geht es auf die Stationen. Dabei gehen wir in jedes Zimmer und Fragen die Leute, was sie brauchen. Wir fahren zum Beispiel zu den Patient:innen nach Hause und packen ihnen die Koffer, führen lange und intensive Gespräche oder erfüllen kleine Wünsche. Meist sind wir zu zweit unterwegs – ich würde zum Beispiel nie allein irgendwo hinfahren. Und es gibt eine klare Trennung zur Pflege: Wir übernehmen keine pflegerischen Aufgaben, machen also nichts „am Patienten“. Ansonsten arbeiten wir ganz nach dem Motto „alles kann, nichts muss“.

Welchen Gewinn siehst Du für Dich selbst?

Ich lerne so vielseitige Menschen kennen, das ist ein großer Gewinn. Auch nach 14 Jahren bei den „Grünen Dame und Herren“ ist mein Ehrenamt immer noch richtig schön und spannend. Hier in der Klinik sehe ich aber auch sehr viele Schicksale. Das macht mir immer wieder bewusst, wie wertvoll das Leben ist, und dass es endlich ist. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich habe.

Durch mein Ehrenamt habe ich auch viel für mich gelernt: Ich bin kommunikativer geworden, kann mich besser durchsetzen und auch mal nein sagen. Ich habe nie das Gefühl, dass ich meine Zeit hier opfere, denn ich nehme ganz viel persönlich mit.

Welches Erlebnis, welche Erfahrung war für Dich besonders überraschend oder berührend?

Ein Patient hat sich von mir ein richtig schönes Weißbier im Glas gewünscht. Nach Absprache mit den Ärzten habe ich ihm diesen Wunsch erfüllt, er war sehr glücklich. Leider hat er nicht mehr lange gelebt, aber ich konnte ihm noch einen schönen Moment schenken.

Welche Tipps hast Du für andere Menschen, die sich auch engagieren möchten?

Am besten kommt ihr vorbei und schaut euch alles an. So könnt ihr herausfinden, ob das Ehrenamt wirklich zu euch passt. Wir brauchen Menschen, die sehr zuverlässig sind und am besten einen Vormittag in der Woche Zeit haben. Ihr solltet natürlich Menschen mögen und viel Einfühlungsvermögen mitbringen. Alle Ehrenamtlichen sind bei uns versichert und können an Fortbildungen teilnehmen. Auch die Fahrtkosten und das Mittagessen in der Klinik-Kantine werden bezahlt.

Sonja Renner interviewt für die Ehrenamtsgeschichten
Autor:in: Sonja Renner

Hier ist Ulla ehrenamtlich engagiert

Grüne Damen und Herren
Als Besuchsdienst den Alltag erleichtern

Grüne Damen besucht kanrken Mann an seinem Bett im Krankenhaus
Grüne Damen besucht Kranken | Foto: Grüne Damen und Herren
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