Durch einen Social Day bei der Pfennigparade kam Petra zu ihrem Ehrenamt. Alle 2 Wochen spielt sie mit Bewohnern des Forums am Luitpold „Mensch ärgere dich nicht“. Mit dabei: ihr selbst gebackener Kuchen.
Mein Arbeitgeber hatte einen Social Day mit der Pfennigparade organisiert. Wir haben mit einer großen Gruppe eine Stadtrundfahrt gemacht. Bei einem Zwischenstopp wollte ein Mitfahrer rauchen, hatte aber keine Zigaretten mehr. Da schnorrte ich ihm eine Zigarette bei Beate, die das nur widerwillig machte. Aber ich versprach ihr, dass sie die Zigarette am Abend wieder bekommt. Abends, als wir vom Ausflug zurück waren, kam Beate auf mich zu: „Du, Petra!“ – ich war überrascht, dass sie meinen Namen kannte – „kommst du wieder?“ Seitdem engagiere ich mich bei der Pfennigparade und will es keinen Tag missen.
Ich bin im Forum am Luitpold von der Pfennigparade Vivo ehrenamtlich aktiv. Dort leite ich eine Spielgruppe. Wobei leiten etwas offiziell klingt – ich spiele mit den behinderten Bewohner:innen „Mensch ärgere dich nicht“. Jeden Sonntag backe ich zuhause einen Kuchen, den ich zur Spielrunde mitbringen. Dann essen wir erstmal Kuchen und trinken Kaffee. Später spielen wir so lange, bis „meine Jungs“ nicht mehr können. Wir sind eine feste Gruppe zu dritt: Norbert, Christoph und ich. Manchmal stoßen auch noch andere Bewohner:innen dazu.
Zum einen spiele ich einfach wahnsinnig gerne. Aber was mich wirklich begeistert: Es ist eine große Freude, meinen Spielpartnern so einen schönen Tag zu bereiten. Ich kann es in ihren Augen sehen. Wenn ich abends wieder in mein Auto steige und nachhause fahre, bin ich so glücklich und beschwingt. Die Pfleger waren anfangs überrascht, wie viel wir zusammen lachen und welch einen Spaß wir haben. Gerade Christoph ist sonst so ruhig und zurückhaltend. Unter der Woche ist er nur in seinem dunklen Zimmer und will da nicht rauskommen. Aber sonntags blüht er auf und fragt nach jeder Runde mit seinen Blicken: „Noch eins?“
Es gibt zwei Seiten der Medaille. Wahnsinnig schöne Momente, und herausfordernde. Zum Beispiel mit Wolfgang. Er kann nicht alleine essen. Dann helfe ich ihm mit dem Kuchen, wir versuchen uns zu unterhalten und dann sagt er langsam und unverständlich: „Dein Kuchen ist so gut, dankeschön!“ Da muss ich fast weinen.
Dann gibt es aber auch sehr herausfordernde Momente: Christoph ist so ein ruhiger, zurückhaltender Mensch. Er kann sich nicht gut artikulieren. Wenn er wütend wird, schlägt er wild um sich und geht hoch. Ich sage immer: „Wie warm gewordene Cola.“ Das hat mich anfangs schon erschrocken. Aber mit der Zeit habe ich einen Umgang damit gefunden.
Freude, anderen Menschen helfen zu können.
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