Keine Frage – wir befinden uns in herausfordernden Zeiten. Sie sind momentan in Ihrer Arbeit bestimmt stark gefordert und vielleicht schleicht sich das Gefühl ein, dass das ehrenamtliche Engagement nun „auch noch dazu kommt“. Viele Angebote, die bisher gut gelaufen sind, sind so nicht mehr möglich. Aber auch schon vor Corona war erkennbar, dass sich die Bedürfnisse der freiwillig Engagierten stetig verändern. Wir sehen die momentane Situation als Antrieb und Chance, bisherige Engagement-Angebote neu zu denken! Sie auch?
Freiwilliges Engagement heute
Freiwillige, die ein langfristiges Engagement suchen, dabei Mitglied werden und in einem festen Rahmen ihre Zeit investieren, werden weniger. Der Trend geht hin zu einem bunten, vielfältigen, flexiblen Engagement. 60 Prozent unserer Freiwilligen wollen ein Ehrenamt, dass flexibel ins Leben integrierbar ist.
Wenn wir gefragt werden, mit welchen Angeboten Freiwillige gewonnen werden können, sprechen wir gerne vom „Zielgruppenorientierten Engagement“. Es signalisiert, dass Gewinnung und Einbindung von Freiwilligen je nach Alter, Lebenssituation und Milieu unterschiedlich ist. Als Organisation sollten Sie sich folgende Fragen stellen und aus den Antworten Ihre Angebote ableiten:
- Welche Themen und Fragen beschäftigen unsere Zielgruppe?
- Welche Motivation haben sie?
- Welche Rahmenbedingungen passen zur Zielgruppe?
Nun fragen Sie sich vielleicht, welche alternativen Engagement-Formate es gibt?!
Flexibel …
Whats to do? Kurzfristige, einmalige Engagements: Mit unserem Projekt „Whats to Do?“ bieten wir Organisationen die Möglichkeit, spontane, kurzentschlossene Freiwillige über WhatsApp zu erreichen. Die Angebote sind einmalig, zeitlich abgeschlossen und werden frühstens zehn Tage im Voraus verschickt.
Engagiert hoch 2 – Engagement im Tandem: Freiwillige, die sich gemeinsam engagieren sind in der Zeiteinteilung flexibler: Sie können sich von Woche zu Woche abwechseln, sich während der Urlaubszeit „vertreten“ und falls doch einmal etwas dazwischenkommt, gegenseitig aushelfen. Freiwilligen nimmt das häufig den Druck, immer einsatzbereit sein zu müssen. Außerdem macht es einfach Spaß, sich gemeinsam zu engagieren!
Zeitlich begrenztes Engagement: Überlegen Sie sich, ob es Aufgaben gibt, bei denen Freiwillige projektbezogen, also zeitlich begrenzt, helfen können. Beispielsweise hat die Münchenstift gGmbH für ihre Seniorenheime in München ein „5-Wochen-Programm“ speziell für junge Freiwillige entwickelt. Diese können sich in 5 Wochen 10 Stunden engagieren und erhalten im Anschluss ein Zertifikat.
… und digital
Die Vorteile eines digitalen Engagements liegen auf der Hand: Die Aufgabe kann einfach von zuhause erfolgen, die Anfahrt entfällt und für Personen mit körperlichen Einschränkungen gibt es keine Hindernisse zu bewältigen. Sie können also andere, vor allem jüngere, Zielgruppe erreichen. Online-Volunteering ermöglicht auch eine längere Bindung zu Ihrer Einrichtung: Auch bei Umzug oder anderen Lebensumständen können Freiwillige sich weiterhin bei Ihrer Organisation engagieren. Analoges und digitales Engagement ergibt auch ein größeres Engagementangebot – und damit eine größere Auswahlmöglichkeit für die Freiwilligen. Und in Zeiten von Corona können digitale Formate einfach weiterlaufen.
Digitale Angebote könnten zum Beispiel sein: Lernbegleitung, Vorlesen, Mentoring, Organisationsunterstützung (Social Media, Fundraising, etc.), Einbringen von kreativem Know-how, Gespräche/Austausch/Kontaktpflege mit Videokonferenz, Telefonberatung, und vieles mehr. Sogar Koch- oder Spielabende können mit etwas Kreativität und Humor digital umsetzen lassen.
1,2,3 los!
Nutzen Sie die Chance, die spontane, kurzweilige Angebote bereithalten. Zum Beispiel können Freiwillige niedrigschwellig und unkompliziert Ihre Organisation kennenlernen und „reinschnuppern“. Oft ebnet das Ausprobieren im Tun den Weg in ein langfristiges Engagement. Und auch Sie können profitieren: Sie lernen Freiwillige unkompliziert und direkt kennen und auch ihre Mitarbeitenden machen neue Erfahrungen. Sie können sich ausprobieren und testen, welche Formate gut ankommen und welche weniger gut.
Sie sind jetzt Feuer und Flamme und wollen sofort mit neuen Engagement-Formaten durchstarten? Wir stehen Ihnen bei Fragen zur Seite!