Social Visionaries setzen ein Zeichen gegen Mobbing
Marek Fink hat den Verein Zeichen gegen Mobbing e.V. 2017 gegründet, nachdem er für eine Facharbeit festgestellt hatte, dass Mobbing an Schulen ein großes Problem ist. Ziel des Vereins ist es, in Workshops gemeinsam mit Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften Lösungen für eine Schulzeit ohne Mobbing zu finden.
In Workshops vermitteln die Ehrenamtlichen, die sogenannten Social Visionaries, dazu wichtige Werte und setzen Impulse für ein sozialeres Miteinander. „Wir sind ein Netzwerk, das sich dafür einsetzt, die Kinder von heute für die Welt von Morgen zu stärken“, sagt Vereinsgründer und Vorstandsmitglied Marek Fink.
Gewalt gibt es an Schulen reichlich – die Social Visionaries helfen
„Wir merken auf der einen Seite, dass es an Schulen ziemlich viel Gewalt gibt und auf der anderen Seite wenig Anlaufstellen, die von den Kindern und Jugendlichen wirklich genutzt werden“, bedauert Fink. „Das ist ein Defizit, das unbedingt behoben werden muss.“ Mit den Workshops schafft es Zeichen gegen Mobbing, dass sich jedes zweite betroffene Kind bei ihm Hilfe holt. Das sind junge Menschen, die sonst oft keine Hilfe bekommen würden. Der Vereinsgründer freut sich:
„Wir schaffen es, mit den Workshops Kindern zu helfen, wieder glücklich in die Schule gehen zu können“
Kommunikation auf Augenhöhe
Dafür gehen Freiwillige im Alter zwischen 18 und 24 an Schulen für Präventions- oder Interventionsprojekte. „Wir möchten, dass die ehrenamtlichen Social Visionaries auf Augenhöhe mit den Schüler:innen sind. Deshalb wollen wir dafür eher jüngere Personen ausbilden, zum Beispiel eines unserer Münchner Mitglieder Jenni Müller“, erklärt Vanessa Mogler, Vorstandsmitglied bei Zeichen gegen Mobbing. Vanessa Mogler ist gelernte Public-Relations-Fachfrau und kümmert sich ehrenamtlich um die Themen strategische Ausrichtung und Kommunikation.
Aber auch ältere Freiwillige sind herzlich willkommen. Sie können andere Aufgaben im Verein übernehmen, zum Beispiel die Betreuung von neuen Freiwilligen, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit oder Social Media. Auch Mütter und Väter engagieren sich bei Zeichen gegen Mobbing. Ohne die verschiedenen Ehrenamtlichen würde es den Verein in der Form nicht geben. Seit zwei Jahren werden sie dabei von mehreren Hauptamtlichen unterstützt.
Gut geschult ins Ehrenamt starten
Die Social Visionaries erhalten vor ihrem Einsatz eine dreigeteilte Schulung. Der erste Part ist online und soll mit Webinaren und Videos Grundlagenwis-sen vermitteln. Das Herzstück ist das Schulungswochenende, an dem die Freiwilligen gemeinsam den ersten Workshop mit Jugendlichen erarbeiten und durchführen. Wenn die Stärken für ein freiwilliges Engagement als Social Visionary von den Ausbildenden und den Social Visionaries selbst bestätigt werden, kann schließt eine finale Onlineschulung die Ausbildung ab. Während ihrer ersten Einsätze an den Schulen werden die neuen von er-fahrenen Social Visionaries begleitet. Bei Bedarf, zum Beispiel, wenn den Social Visionaries das Leid der Betroffenen sehr nahe geht, steht ihnen eine Supervision zur Seite.
In den anderen Engagement-Bereichen können Interessierte ohne Schulung durchstarten. Hilfreich ist es trotzdem, wenn sie passendes Vorwissen mitbringen. Diverse Guidelines unterstützen die unterschiedlichen Aufgaben und Hilfe durch die Hauptamtlichen beziehungsweise die Erfahrenen.
„Das ist alles learning by doing“, sagt Mogler.
Wenn man dann am Ende des Tages das Kinderlächeln und die strahlenden Augen sieht, weil jemand ihre Probleme ernst nimmt, statt sie beiseite zu schieben, dann ist das der größte Lohn für die Ehrenamtlichen und ihr Engagement.