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Seniorpartner in school

Kinder lernen Konflikte lösen
Streitende Kinder zerren an einem Stück Stoff
Streitende Kids | Foto: Falk Heller / Seniorpartner in school

Organisations Profil:

Engagement-Bereiche:

Kinder und Jugendliche

Einsatzart:

langfristig und regelmäßig

Webseite:

Konflikte zu lösen kann man lernen – und am besten fängt man schon früh damit an. Das ist der Grundgedanke bei Seniorpartner in School (SiS): Als Mediator:in ausgebildete Senior:innen helfen Grundschulkindern, Streit konstruktiv beizulegen. Allein in München ist der bundesweit tätige SiS mit rund 90 Mediator:innen an über 30 Grundschulen tätig.
Dank SiS lernen die Kinder, mit Konflikten konstruktiv umzugehen – ein Miteinander, das den anderen nicht verletzt. Denn wer immer wieder Streit hat, dem macht Schule keinen Spaß.

Kluge Fragen statt besserwisserischer Vorschläge

Das Knifflige dabei: die Mediator:innen mischen sich nicht ein. Sie machen keine Lösungsvorschläge, stiften keinen Frieden. Die Kinder sollen selbst zu einer Lösung kommen, die allen Beteiligten gefällt. SiS bietet dafür einen geschützten Raum mit festgelegten Verhaltensregeln, innerhalb dessen die Kinder selbst eine Konfliktlösung finden.

Man muss sich selbst zurücknehmen, die Kinder das selber machen lassen.

jutta wache
Freiwilligenkoordination SiS Jutta Wache

„Auch wenn es noch so aufgeladen war – im Laufe des Gesprächs schauen sich die Kinder wieder an, reden direkt miteinander, erklären sich. Das ist für uns das beste Feedback – es hat funktioniert! Kinder zeigen ihre Gefühle ganz offen, da ist es einfacher, herauszufinden, was im Hintergrund schwelt und worum es eigentlich geht. Wir stiften keinen Frieden, sondern steuern die Gespräche so, dass die Kinder Verständnis füreinander entwickeln.“ erklärt Jutta Wache, 2. Vorsitzende von SiS in Bayern. Sie hat sich nach einer aktiven Karriere bei Unicef entschieden, auch im Ruhestand für Kinder aktiv zu bleiben.

raumschild
Raum der guten Lösungen für Schulmediation | Foto Falk Heller /SiS

Einmal in der Woche vormittags löst Jutta Wache zusammen mit einem Kollegen an einer Münchner Grundschule. Ein Mediationsgespräch dauert ca. 45 Minuten – Kinder sind nicht so lange konzentriert. Findet man keine Lösung, macht man eine Woche später weiter. Oft werden die Kinder von den Lehrer:innen in die Mediation geschickt, doch so manches Mal kommen die Kinder nach einer Mediation wieder – um vom Funktionieren der Lösung zu erzählen oder einen neuen Konflikt wieder selbständig zu aufzuarbeiten.

Eine solide Ausbildung mit Lerneffekten für sich selbst

Das Wichtigste für die Mediator:innen ist, in die richtige Haltung zu finden: Zuhören, nicht Lösungen vorschlagen. Dies und viel mehr lernen die Freiwilligen während einer 80-stündigen Ausbildung (4 Module à 3 Tage) von erfahrenen Trainern. Nach einem halben Jahr und einem Onboarding geht es dann los – ein Tandem aus zwei Mediator:innen besucht einmal die Woche vormittags eine Schule.

Die Teams finden während der Ausbildung zusammen – bei den Rollenspielen in der Ausbildung lernt man sich sehr gut kennen.

sprechball in kinerhänden
Sprechball | Foto Falk Heller/ SiS

„Die meisten Seniorpartner bleiben 5 Jahre bei uns“, meint Jutta Wache.
Für sie ist es nicht nur die Freude an der Arbeit mit Kindern. Die Freiwilligen profitieren im eigenen Leben viel von der mediativen Haltung. Jutta Wache sagt dazu: „Schon in der Ausbildung lernt man viel über sich, über das eigene Konfliktverhalten. Ich höre manchmal, ‚durch die Ausbildung habe ich gelernt, mit meinem Mann oder den Enkeln anders zu reden‘. Aber auch die Arbeit mit Kindern ist eine Bereicherung. Das spiegeln mir auch alle unsere Mediator:innen. Ich jedenfalls werde mediieren, so lange es geht.“

Ehrenamtliche Reporterin Richardis
Autor:in: Richardis Zieglmeier
Gespräch vom: 08.01.2024

Ehrenamtsgeschichten über die Organisation

Mit Seniorpartner in School lernen Kinder Konfliktlösung

Ralf – 70 Jahre

Porträtfoto von Ralf, der sich ehrenamtlich engagiert
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