Im Bellevue di Monaco Menschen aus aller Welt ein Zuhause geben

Yahya – 40 Jahre

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Als Yahya vor sechs Jahren aus dem Jemen nach Deutschland kam, hat er im Bellevue di Monaco nicht nur Unterstützung, sondern auch eine Familie gefunden. Jetzt engagiert er sich dort selbst als Freiwilliger. Jeden Mittwoch wartet Yahya beim Open House mit einem offenen Ohr und einer Tasse Tee auf neue und bekannte Besucher:innen.

Was hat Dich dazu motiviert, freiwillig aktiv zu werden?

Über meine damalige Deutschlehrerin lernte ich das Bellevue kennen. Es war wie ein Traum! Das war der erste Tag in Deutschland, an dem ich Spaß hatte. Ich bekam Hilfe bei der Wohnungs- und Jobsuche und habe mich sofort als Teil der Gemeinschaft gefühlt. Da wusste ich: Dieses Gefühl möchte ich auch an andere weitergeben.

Wo engagierst Du Dich und was machst Du dort genau?

Mein Herzensprojekt im Bellevue di Monaco ist das Open House. Wir kochen jeden Mittwochabend im Team eine warme Mahlzeit und dann öffnen wir die Türen – für alle. Der Ort gehört niemandem. Er gehört allen. Und alle haben das gleiche Gefühl. Die Besucher:innen können sich über Kurse und Angebote informieren, sich gegenseitig austauschen und Anschluss finden. Jeder ist willkommen. Am liebsten setzte ich mich zu den Besucher:innen, die allein kommen und leiste ihnen Gesellschaft. Die Menschen erinnern mich an mich selbst. Und wir geben den Leuten Hoffnung.

Welchen Gewinn siehst Du für Dich selbst?

Ich bin sehr dankbar für die ehrenamtliche Hilfe, die ich in Deutschland bekommen habe. Jetzt helfe ich anderen – und das Bellevue hat mir diesen Weg gezeigt. Wir sind ein großartiges Team aus Freiwilligen, von jung bis alt. Neue Ideen sind immer willkommen und Entscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen. Es macht mich sehr glücklich, im Team zu arbeiten und die Dankbarkeit der Open House Besucher:innen zu erleben. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir hier je eine Sekunde langweilig war. Ich lerne sogar Menschen aus Ländern kennen, von denen ich noch nie zuvor gehört habe.

Welches Erlebnis, welche Erfahrung war für Dich besonders überraschend oder berührend?

Jede Begegnung hier ist einzigartig und berührend. Die Menschen kommen in den unterschiedlichsten Lebenslagen zu uns. Ich erinnere mich an viele emotionale Gespräche. Es ist schön zu spüren, wie viel eine einfache Tasse Tee und ein offenes Ohr bewirken können. Es braucht nicht viel, dass unsere Besucher:innen sich willkommen fühlen. Alles, was wir hier tun, kommt von Herzen. Für meine normale Arbeit bekomme ich Geld. Für mein ehrenamtliches Engagement im Bellevue bekomme ich viel für meine Seele.

Welche Tipps hast Du für andere Menschen, die sich auch engagieren möchten?

Kommt einfach im Open House vorbei! Erst diese Woche habe ich mit einer interessierten Freiwilligen telefoniert. Sie hatte Respekt davor, offen auf unbekannte Menschen zuzugehen. Als sie dann das erste Mal da war, war es dann kein Problem mehr. Ich habe ihr alles gezeigt, sie mitgenommen, und die Gespräche haben sich dann wie von selbst ergeben. Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich im Bellevue zu engagieren. Für jeden ist etwas dabei. Meine Frau zum Beispiel arbeitet im Frauen-Café.

Autor:in: Anni Johann
Gespräch vom: 08.12.2023

Hier ist Yahya ehrenamtlich engagiert

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