Mit dem Eintritt ihrer Tochter in die Kinderkrippe begann für Bianca der Wunsch, sich ehrenamtlich zu engagieren. Zunächst war sie im Elternbeirat aktiv, auch aus Dankbarkeit für die gute Betreuung ihrer Tochter. Einige Jahre später begegnete ihr zufällig ein verletzter Igel und damit nahm eine ganz neue Geschichte ihren Lauf. Über Umwege führte sie der kleine Stachelträger zu den Plastikpaten. Heute ist Bianca dort Plastikpatin für ihre Straße. Dass das Logo der Initiative ausgerechnet einen Igel zeigt? „Sollte wohl so sein“, sagt sie und lacht.
Der Auslöser war ein erkrankter Igel, den ich zufällig gefunden habe. Ich habe mich dann eingelesen: warum finden Igel eigentlich kein Futter mehr? Und von da an war ich mitten drin: Es liegt an der intensiven Landwirtschaft, Pestiziden, sterilen Gärten, fehlenden heimischen Pflanzen. Alles hängt zusammen. Ich habe angefangen, meinen Garten umzugestalten – Blumenwiese statt Rasen, heimische Pflanzen, Wasserschalen für Tiere. Und es hat sich unglaublich schnell etwas verändert: Insekten, Schmetterlinge, Vögel, alle sind zurückgekehrt.
Und so kam ich auch zu den Plastikpaten – über den Bund Naturschutz, wo die Vorsitzende gleichzeitig die Gründerin der Plastikpaten ist. Sie fragte mich, ob ich Plastikpatin für meine Straße werden möchte. Und das wollte ich.
Ich bin Plastikpatin: Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und unsere Natur und Umwelt von achtlos weggeworfenem Plastik wieder befreien. Wir wissen alle, welche tiefgreifenden Schäden Mikroplastik im natürlichen Kreislauf anrichten kann. Wir tun es für die Natur, für eine saubere Umwelt und für eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder, Enkel und Urenkel.
Ich bin Plastikpatin für die „Alte Forstenrieder Straße“ – eine kleine, schöne Allee mit zwei Baumreihen. Offiziell bin ich dort über Plastikpaten als Verantwortliche eingetragen, aber wie oft und wann ich Müll sammle, bestimme ich selbst. Ich gehe sowieso fast täglich dort entlang und habe immer eine Tüte dabei – die ist schnell voll. Am häufigsten sammle ich Zigarettenkippen, manchmal 20 bis 30 Stück auf einem kurzen Stück. Die verschmutzen das Grundwasser enorm.
Es geht aber nicht nur darum: Wenn es generell sauber ist, werfen die Leute auch weniger Müll weg. Sobald etwas da liegt, stellen andere schnell noch mehr dazu – im schlimmsten Fall bis hin zum Autoreifen. Umso wichtiger ist es, dranzubleiben.
Ich liebe Tiere und die Natur – das ist mein persönlicher Antrieb. Es macht mir Freude, direkt etwas bewirken zu können. Außerdem möchte ich ein Vorbild sein. Ich finde es wichtig, dass wir begreifen: Unsere Gärten und Straßen gehören nicht nur uns. Wir erhalten nachts regelmäßig Besuch von Füchsen und anderen Tieren in unserem Garten.
Als Plastikpatin will zeigen, dass Umweltschutz nicht anstrengend sein muss. Im Gegenteil: Wer weniger macht, macht manchmal mehr. Während andere dreimal die Woche Rasen mähen, lasse ich die Wiese einfach wachsen und die Tiere haben einen Lebensraum. Und: ich habe mehr Zeit! Die kann ich z. B. dazu nutzen, Plastik aus der Umwelt aufzusammeln.
Ich bin immer wieder überrascht, wie viele engagierte Menschen es gibt, die ganz selbstverständlich ihre Zeit und sogar Geld investieren – einfach, weil es ihnen wichtig ist. Diese stille Selbstverständlichkeit finde ich unglaublich berührend.
Und ich merke auch, dass mein eigenes Handeln als Plastikpatin Wirkung zeigt: Wenn ich regelmäßig sammle, bleibt die Straße sauberer. Es gibt eine Schwelle – wenn etwas da liegt, wird schnell mehr dazugelegt. Aber wenn alles sauber ist, überlegt man sich zweimal, ob man etwas hinschmeißt. Ich weiß, dass ich damit meine Umwelt für die Natur, die Tiere und uns Menschen ein Stück lebenswerter mache.
Viele zögern, weil sie denken, sie hätten keine Zeit. Aber man kann mit ganz wenigen Minuten in der Woche etwas verändern! Plastikpaten ist dafür ideal: Du entscheidest selbst, wann, wo und wie oft du aktiv wirst. Einfach beim Spaziergang, auf dem Weg zur Arbeit oder beim Einkaufen Müll aufheben – es braucht nicht viel. Wenn jeder ein bisschen was macht, kommen wir gemeinsam weit. Und ganz ehrlich: Es tut nicht weh, kostet nichts und bringt viel – für die Umwelt, für die Gesellschaft und für einen selbst.
Sie möchten auch aktiv werden? Wir finden das passende Engagement für Sie.