Als Pate bei Löwenherz einem Kind Sicherheit vermitteln

Peter

Podcast

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Peter genießt es, seine Patenkinder herauszufordern: Ob beim Inlineskaten oder beim Querfeldeinwandern durch wilde Natur – sie sollen wissen, wie wichtig es ist, Grenzen zu überwinden. Und auch: Wie wichtig es ist, andere Grenzen zu respektieren.

Mit dem Patenkind im Kletterwald - zwei Personen hängen im Parcous
Peter mit seinem Patenkind beim Ausflug | Foto: Melina Aulinger
Was hat Dich dazu motiviert, freiwillig aktiv zu werden?

Mir geht es hervorragend: Ich bin grundlos glücklich. Das ist so ein gutes Gefühl, dass ich es auch anderen mitgeben möchte. Spenden verschwinden einfach irgendwo – mir ist es wichtig, direkt etwas zu tun. Und ich bin sehr für Inklusion: Meine Frau ist gehörlos, und nichts regt mich mehr auf, als wenn Menschen, die das mitbekommen, anschließend nur noch mit mir und über mich kommunizieren wollen. Da könnte ich ausrasten!

Wo engagierst Du Dich und was machst Du dort genau?

Ich bin Pate bei „Ein Löwenherz für unsere Münchener Kinder“ und war es vorher schon bei „Big Brother, Big Sister“, das dann zu Löwenherz wurde. Wir übernehmen Langzeitpatenschaften für einzelne Kinder und begleiten sie im Alltag – von Ausflügen und Sport bis Museumsbesuch. Einmal die Woche verbringen wir zwei, drei Stunden zusammen.

Welchen Gewinn siehst Du für Dich selbst?

Ich kann Emotionen leben durch die Patenschaft, Stress abbauen, mich verletzlich machen und auch ein Stück weit selbst erfahren. Vor zwei Jahren habe ich mich selbst in ein Coaching begeben und dort erlebt, wie wichtig das sein kann. Wir haben es ja regelrecht verlernt, Freude zu empfinden und zu zeigen – aber Kinder zeigen das. Klar ist da bis zu einem gewissen Grad Egoismus auch dabei: Es ist schön, gebraucht zu werden – gerade wenn man als Kind selbst manchmal nicht die Wertschätzung erfahren hat, die man gebraucht hätte.

Welches Erlebnis, welche Erfahrung war für Dich besonders überraschend oder berührend?

Viele! Eines meiner früheren Patenkinder hat irgendwann den Motorradführerschein gemacht, ohne mir etwas davon zu sagen, und mich dann damit überrascht. Er studiert jetzt Jura in Passau, ist 23, und ich kenne ihn, seit er acht war.

Welche Tipps hast Du für andere Menschen, die sich auch engagieren möchten?

Einfach machen! Offen sein. Und sich vorher bei TATENDRANG melden – dann kommt das Ehrenamt von ganz alleine zu einem. Wenn ich etwas ergänzen müsste: Grenzen ziehen, das ist ganz wichtig. Sich selbst und andere schützen. So wie es einen Arbeitsschutz braucht, braucht es eigentlich auch einen Freizeitschutz.

Bei meinem ersten Patenkind war es so, dass ich ihn mit Rollerbladen gequält habe, oder genauer: damit, dass er einen Schutzhelm und Ellenbogenschützer tragen musste. Wir waren im Forstenrieder Park, und als wir schon fast wieder bei ihm zu Hause waren, wollte er unbedingt eine Pause machen – keine fünfzig Meter vor seiner Wohnungstür. Hä? Aber dann habe ich gesehen: Ach, da stehen vier, fünf Jungs in seinem Alter – seine Kumpel, die ihn wohl nicht mit der Schutzmontur sehen sollten. Da musste ich ein bisschen schmunzeln … und wir haben dann eine Pause gemacht, bis die Jungs weg waren.

Autor:in: Oliver Nagel
Gespräch vom: 15.03.2024

Hier ist Peter ehrenamtlich engagiert

Löwenherz
Ein Löwenherz für unsere Münchener Kinder
Gruppe Pat:inne n und Kinder beim Ausflug in den Kletterwald
Mit Löwenherz in die Wipfel | Foto: Löwenherz
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