BiP (Begenung in Partnerschaft) bietet ganz klassische Patenschaften in all ihren Facetten: Hilfe bei Arbeitsplatzsuche, bei der Kommunikation mit Behörden und Ämtern, gemeinsame Ausflüge und kulturelle Begegnung mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Lernunterstützung seit Corona immer wichtiger

„Durch Corona hat sich bei uns einiges verändert“, sagt Aya Weinert, die das Projekt leitet und gemeinsam mit Tanja Perumal koordiniert. „Erst mal inhaltlich. Seit die Schulen zu und viele Eltern mit dem Homeschooling überfordert waren, spielte Lernunterstützung eine viel größere Rolle. Deshalb begannen wir auch Kurzzeit-Patenschaften von drei bis sechs Monaten anzubieten, die an ein konkretes Thema gebunden sind. Also: Lernunterstützung, gemeinsam Bewerbungsunterlagen zusammenstellen, einen Ausbildungsplatz finden, Kommunikation auf Deutsch.“
Doch auch wenn hier Lernhilfe und Ausbildung im Fokus stehen: „BiP ist kein reines Kinderprojekt. Wir unterstützen auch Alleinstehende und Menschen ohne Migrationserfahrung. Und natürlich auch ganze Familien.“ Das geht bis hin zu Themen wie Finden eines Sportvereins, Begleitung bei Schulkontakten oder sogar mal Suchen einer Beratungsstelle zur Verhütung.
Der Trend geht zum Kurzfristigen
Seit dem Frühjahr 2020 gibt es das ergänzende Angebot der Kurzzeit-Patenschaften, und es wird gut angenommen. Auch über das Ende der Kurzzeit-Patenschaft hinaus. „Etwa ein Drittel der Patenschaften wird längerfristig.“ Warum?
„Weil es Spaß macht, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen! Viele Freiwillige erleben es als bereichernd, Kontakte zu Menschen aus anderen Kontexten zu haben und aus der eigenen Blase herauszukommen.“
Für alle, die gern mit Menschen arbeiten
Seit zehn Jahren leitet Aya Weinert das Projekt, zunächst allein, später zusammen mit Tanja Perumal.
„Das war allein nicht mehr zu schaffen. 120 Ehrenamtliche zu begleiten, ist viel.“
Aber so wie eigentlich alle im Sozialbereich Tätigen sagt auch sie: So viel Arbeit es auch sein mag – „man weiß, wofür man das tut“. Für die Begegnungen. „Die sind das Wichtigste gegen Vorurteile und Ängste.“ Dafür lebt sie, das spürt man, wenn man Weinert begegnet. „Am Anfang ist es mir schwergefallen, beispielsweise Einladungen zum Essen abzusagen“, lacht sie. „Aber wir sind für die Pat:innen zuständig, nicht direkt für die Patenschaften.“ Grenzen ziehen, das ist halt auch wichtig, gerade wenn man viel und sehr gern mit Menschen arbeitet.





