Ohne unsere Ehrenamtlichen würde das Fahrrad fahren in München ein Kümmerdasein fristen. Dank ihrem Engagement gab es die Popup-Radwege und manch radlgerechte Umgestaltung von Straßen. Ziel des Vereins ist es, dass das Fahrrad fahren in München Spaß macht und sicher wird“, verdeutlicht Thomas Schubert die Leistung der Freiwilligen des ADFC München. Der 64-jährige Radler ist Ehrenamtskoordinator und Stellvertretender Vorsitzender des ADFCs München. Für die rund 200 Aktiven in über zehn Arbeitsgruppen gibt es reichlich Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Schubert ist selbst als Ehrenamtler beim ADFC „Ich mache das, um einen gewissen Perspektivenwechsel gegenüber dem Beruf zu haben. Es erweitert den Horizont und es macht auch langfristig Sinn, sich um solche Themen zu kümmern und nicht nur vordergründig um den Beruf“.
Aufgabenvielfalt – von Tourguides bis hin zu politischen Aktionen
„Dadurch dass der ADFC so groß ist, können wir Aufgaben, sowohl für drinnen, als auch draußen, mit oder ohne Radtechnik, beziehungsweise mit oder ohne Menschen anbieten“, zeigt Schubert die Spannweite der Möglichkeiten auf. „Je nach persönlicher Neigung und Zeitbudget“, sagt Schubert und ergänzt,“es dreht sich im weitesten Sinne immer ums Rad fahren.“ Eine Möglichkeit ist, als Tourguide fürs Wochenende einen Radausflug zu organisieren und durchzuführen. Wen es in die Politik zieht, kann sich an Aktionen beteiligen, die ein bestimmtes Anliegen sichtbar machen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, eine Kreuzung Rad freundlich umzugestalten. Neben Touristik und Politik gibt es noch das große Thema Service. Dazu gehören unter anderem die Selbsthilfewerkstatt und die Radfahrschule. „Mitbringen müssen interessierte Ehrenamtliche Begeisterung für das Rad – mehr nicht“, macht der Ehrenamtskoordinator den ADFC München zum Rad mit urbaner Geometrie und niedrigem Durchstieg.
Langsam in den Verein hineinwachsen
Ein standardisiertes Onboarding für Neue gibt es nicht. Wer mitmachen will, schnuppert einfach in eine der Arbeitsgruppen rein und lernt das Team, den Verein und die Themen schrittweise kennen. Während ihrer Tätigkeit werden die Ehrenamtlichen vom Leitenden der jeweiligen Arbeitsgruppe betreut. Die Trainer:innen für die Fahrradfahrschule bildet der ADFC selber aus. Dabei schlüpfen die Trainer-Azubis selbst mal einen halben Tag in die Rolle des Anfängers und sie hospitieren bei einem Kurs.Wer ein schnelles Erfolgserlebnis will für den ist die Radfahrschule gut, weil man sehr früh das Strahlen in den Gesichtern der Lernenden sieht. Zudem wirkt die Schule nachhaltig. Die meisten Schülerinnen und Schüler sitzen danach noch regelmäßig im Sattel.
Mit kleinen Dingen Menschen bewegen
„Man kann auch mit vermeintlich kleinen Dingen Menschen eine Freude machen. Ich bin noch Monate, nachdem ich eine Radtour organisiert hatte, von Teilnehmenden in der Stadt freudig angesprochen worden“, erinnert sich der passionierte Radler Schubert: „Auch mit einer scheinbar so einfachen Sache, wie eine Tour zu leiten, erreicht man die Herzen der Mitmenschen“.
Wer einen langen Atem hat, der engagiert sich beim ADFC in der Verkehrspolitik. „So oder so, es ist erfüllend, weil man etwas Sinnvolles tut, für sich selbst und für andere“, bilanziert der Ehrenamtskoordinator.