Yahya – 40 Jahre
Nach einem Auslandsaufenthalt hatte Verena einige Monate frei und wollte diese Zeit sinnvoll zu nutzen. Deshalb begann sie, sich ehrenamtlich im Münchenstift St. Maria zu engagieren. Dort spielt sie jeden Samstag Klavier, teilt ihre musikalische Leidenschaft mit den Senior:innen und genießt die gemeinsamen Momente voller Harmonie.
Letzten Sommer stand ich vor einer freien Zeitspanne von Juni bis September und wollte diese sinnvoll nutzen. Schon immer hatte ich den Wunsch, ehrenamtlich tätig zu sein, wusste aber nicht genau, wie ich diesen umsetzen sollte. Ich habe mich dann an TATENDRANG gewandt, um mich beraten zu lassen, welche Möglichkeiten, sich zu engagieren, es überhaupt gibt. Meine Liebe zur Musik und die Freude am Klavierspielen führten mich zu der Idee, meine musikalischen Fähigkeiten zu teilen. Ich wollte etwas tun, das mir persönlich Freude bereitet und gleichzeitig anderen Menschen etwas Gutes bietet.
Ich engagiere mich im MÜNCHENSTIFT St. Maria Ramersdorf, einem Alten- und Pflegeheim in Ramersdorf. Einmal pro Woche spiele ich dort Klavier, und zwar in verschiedenen Stockwerken, sodass meine Musik überall zu hören ist. Meine Einsätze dauern jeweils etwa eine Stunde, in der ich ein breites Repertoire von klassischen bis zu romantischen Stücken spiele. Besonders beliebt sind Stücke wie „Ave Maria“ oder „Für Elise“, die eine harmonische Atmosphäre schaffen. Meistens wähle ich Stücke aus, an denen ich gerade selber auch arbeite, aber ich gehe natürlich auch sehr gerne auf die Wünsche der Bewohner:innen ein.
Einerseits ist es wunderbar zu sehen, wie sehr die Bewohner auf die Musik freuen und wie sie extra aus anderen Wohnbereichen kommen, um zu lauschen. Andererseits gibt mir das Spielen vor Publikum die Möglichkeit, meine Fähigkeiten als Musikerin zu verbessern und die Freude an der Musik zu teilen. Es macht mich unglaublich glücklich, zu spüren, wie meine Musik anderen Freude bereitet und gleichzeitig mein eigenes Können fördert.
In den vergangenen Monaten habe ich festgestellt, wie sehr Musik als universelle Sprache fungieren kann, die Generationen verbindet und Emotionen weckt. Es ist immer wieder ein Highlight, wenn ich sehe, wie die Bewohner:innen des Münchenstift St. Maria Ramersdorf auf die Klänge reagieren, manchmal mit stiller Aufmerksamkeit, manchmal mit bewegten Gesichtern. Ein besonders berührendes Erlebnis hatte ich mit einer älteren Dame, die früher selbst Klavier gespielt hatte. Sie gab mir nach einem Stück Feedback und sagte, dass ich es sehr schön gespielt hätte. Ihre Worte und die Tatsache, dass sie auf einer Wellenlänge mit mir war, haben mich tief berührt. Es war eine wertvolle Bestätigung, dass meine Musik wirklich ankommt und geschätzt wird. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich diese Dame sehe und mich mit ihr austauschen kann.
Mein Rat an alle, die überlegen, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist, offen für neue Erfahrungen zu sein und sich gut beraten zu lassen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen, und es ist wichtig, etwas zu finden, das zu einem passt und Freude bereitet. Traut euch, Neues auszuprobieren, und nutzt die Chance, euch selbst und eure Interessen in das Ehrenamt einzubringen. In meinem Fall war es zum Beispiel so, dass beim Münchenstift St. Maria Ramersdorf nicht unbedingt jemand gesucht wurde, der Klavier spielen kann. Sondern einfach jemand, der die Senior:innen unterhalten kann. Als ich dann angesprochen habe, dass ich Klavier spiele, hat sich die Möglichkeit, dies für die Senior:innen zu tun, dann einfach super angeboten.
Sie möchten auch aktiv werden? Wir finden das passende Engagement für Sie.