SKF – Sozialdienst katholischer Frauen

Neue Perspektiven für Familien, Frauen und Kinder
Familienberatung des SKF
Familienberatung | Foto: SKF

Organisations Profil:

Engagement-Bereiche:

Kinder und Jugendliche, Menschen in Notlagen

Einsatzart:

langfristig und regelmäßig

Webseite:

Hand in Hand arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche

Der Sozialdienst katholischer Frauen München e.V. (SkF) wurde 1906 von engagierten Münchnerinnen gegründet. Bei seiner Arbeit geht es geht vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe. Frauen und Familien sollen so gestärkt und gefördert werden, dass sie künftig ihr Leben und mögliche Krisen selbständig regeln können. In den verschiedenen Projekten und Einrichtungen arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche partnerschaftlich zusammen. Derzeit sind beim SkF München rund 350 Ehrenamtliche und ebenso viele hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 35 verschiedenen Fachdiensten, Einrichtungen, Maßnahmen und Projekten tätig.

Große Bandbreite für Freiwillige

ehrenamtskoordinatorin mechthild laier vom skf
Foto: SKF

Mechthild Laier ist seit vier Jahren beim SkF für die Ehrenamts-Koordination zuständig. Vorher hat die gelernte Diplom-Soziologin in verschiedensten Bereichen gearbeitet, u.a. in einem Pressehaus, war in der Wissenschaft und Praxisforschung, bevor sie in den sozialen Bereich gewechselt ist – und das bereut sie keinesfalls: „Das Aufgabengebiet meiner Rolle beim SkF ist sehr breit gefächert. Vor allem geht es darum, überhaupt bekannt zu machen, dass sich Menschen bei uns ehrenamtlich engagieren können. Intern bin ich die Ansprechpartnerin für die Kolleginnen der einzelnen Fachgebiete und akquiriere die benötigten ehrenamtlichen Freiwilligen. Extern bin ich ebenfalls der erste Kontakt für all diejenigen, die sich für ein Ehrenamt bei uns interessieren.“

Individuelle Interessen und zeitliche Möglichkeiten zählen

freiwillige bei kinderkram vom skf
Foto: SKF

Im ersten Gespräch mit Interessierten klärt sie, wo deren individuelle Interessen liegen – ob sich jemand lieber mit Kindern oder Erwachsenen beschäftigt, lieber Nachhilfe geben oder spielerisch Zeit mit Kindern verbringen möchte -, und wie die Vorstellungen zum zeitlichen Umfang und Einsatzort sind. Mit diesen Informationen kann die Ehrenamts-Koordinatorin prüfen, welches Angebot in Frage kommt. Im Idealfall ist es genau das, für das sich der oder die potenzielle ehrenamtliche Freiwillige auch interessiert hat. Anschließend bringt Mechthild Laier die Ehrenamtlichen mit den jeweiligen Sozialpädagog:innen zusammen. Diese sind auch Ansprechpartner:innen für die Fragen und individuellen Belange „ihrer“ Ehrenamtlichen. Sie unterstützen mit Rat und Tat, bieten Schulungen und Austausch an.

Patenschaften bringen Stabilität in die Familien

Um Familien, alleinerziehende Mütter und ihre Kinder zu unterstützen, vermittelt der SKF auch „Familienpatenschaften“. Denn Schwangerschaft und Geburt eines Kindes sind für viele Familien nicht einfach. In Familien mit mehreren Kindern müssen die Eltern allen gerecht werden und finden dabei oft keine Zeit mehr für sich oder besondere Aktivitäten mit den Geschwisterkindern. Ehrenamtliche Familienpat:innen kommen regelmäßig in die Familien und beschäftigen sich mit den Kindern und haben ein offenes Ohr für die Anliegen der Mutter. Sie bieten den Kindern Stabilität und geben neue Impulse.

Das Engagement erweitert den eigenen Horizont

„Unsere Freiwilligen sind sehr wichtig, weil sie das geben, was unsere professionellen Sozialpädagogen den Klienten nicht geben können – nämlich Stückchen mehr an Aufmerksamkeit und Zuwendung“, erklärt Mechthild Laier. Oftmals erlebten Klienten auf diesem Weg das erste Mal, dass sich jemand für sie interessiert, ohne Geld dafür zu bekommen – einfach aus Herzlichkeit.

„Das ist ein einmaliges Geschenk, und es kommt immer ein großes Danke zurück!“

Die Ehrenamtlichen wiederum können etwas an die Gesellschaft „zurückzugeben“ und den eigenen Horizont erweitern, indem sie erfahren, wie es anderen Menschen geht. Viele können über ein Ehrenamt auch einen Bereich erleben, den man im eigenen Leben nicht hat – zum Beispiel über eine Familienpatenschaft. „Ehrenamtliche sind unersetzbar: eine unserer Klientinnen wollte unbedingt eine Berufsausbildung machen, tat sich aber mit dem Deutsch an der Berufsschule schwer. Ihr konnten wir eine tolle Patin zur Seite stellen, die mit ihr gelernt hat. Die junge Frau hat ihre Prüfung zur Kinderpflegerin geschafft. Die Unterstützung hat sie so ermutigt, dass sie nun den Schritt zur Erzieherin auch noch gehen möchte.“ erzählt die Ehrenamts-Koordinatorin von einer sehr berührenden Begegnung.

Menschen, die sich für die Gesellschaft engagieren, haben etwas Faszinierendes

Auch Mechthild Laier zieht aus ihrem Job viel Motivation: „In meiner aktuellen Rolle treffe ich viele unglaublich spannende Menschen. Alle, die sich für die Gesellschaft engagieren wollen, haben etwas Faszinierendes. Der SkF ist im Hinblick auf Freiwilligenarbeit sehr professionell aufgestellt und investiert viel, um Projekte umsetzen zu können. Dass es eine Stelle für eine Ehrenamts-Koordinatorin gibt, muss sich ein Verein erst mal leisten und konzeptuell verankern können.“

Als Lesepatin engagiert_Ulrike Kremer
Autor:in: Ulrike Kremer
Gespräch vom: 21.10.2022

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