Andrea studiert in München und will als angehendeLehrerin auch was für andere tun – aber genau das fehlt ihr beim Studium. Daher hat sie sich für ein Ehrenamt entschieden. Sie engagiert sich für obdachlose Menschen in der Teestube „komm“.
Ich studiere Lehramt und will als Lehrerin etwas für andere tun. Aber beim Studieren ist man so für sich. Das hat keine Wirkung für andere. Daher war mir ein Ehrenamt als Ausgleich wichtig. Der Einsatz in der Teestube „komm“ ist gut mit meinem Studium vereinbar. Die Zeiten der Teestube, am Nachmittag in den frühen Abend hinein, passen sehr gut.
Ich engagiere mich bei der Teestube „komm“. Das ist ein Tagesaufenthalt für alleinstehende wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Einmal in der Woche, an einem festen Wochentag, komme ich gegen 14 Uhr an und dann öffnen wir die Türen. Meistens gibt es vor der Teestube schon eine lange Schlange. Beim Ankommen geben die Besucher:innen Bescheid, ob sie bestimmte Dinge erledigen wollen: Wäsche waschen, duschen, Post abholen. Ganz alltägliche Dinge sind für Menschen auf der Straße kompliziert, z.B. Schriftverkehr mit Ämtern ist nicht möglich. Daher können die Besucher:innen ihre Post an die Teestube schicken lassen. Sie haben hier ein Postfach. Und dann können sie auch direkt mit den Sozialpädagog:innen sprechen, wenn sie Fragen haben. Das ist sehr niedrigschwellig. Wenn es zwischendrin auch mal ruhiger ist, kommen die Besucher:innen und suchen aktiv das Gespräch. Aber eigentlich bietet jede Interaktion einen Gesprächsanlass!
Ich wollte Erfahrungen im Kontakt mit obdachlosen Menschen sammeln, gezielt Berührungsängste abbauen und etwas Gutes für andere tun. Und es ist so ein gutes Gefühl, wenn man jemandem das Gefühl geben kann, dass er oder sie willkommen ist! Das Engagement in der Teestube ist abwechslungsreich, aber hat einen guten überschaubaren Rahmen. Ich werde hier sehr gut betreut und bin gut im Team angebunden. Bei Fragen gibt es immer ein offenes Ohr.
Es gibt viele! Ich finde es immer sehr berührend, wenn mir ein jemand seine Lebensgeschichte erzählt. Wie es dazu gekommen ist, dass sie hier auf der Straße sind. Das ist ein besonderer Moment und irgendwie auch ein Vertrauensbeweis. Außerdem finde ich es immer schön, wenn die Besucher:innen füreinander kochen! Wenn sie dann füreinander da sind und eine kleine Gemeinschaft erwachsen ist.
Sie möchten auch aktiv werden? Wir finden das passende Engagement für Sie.