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Im MFZ Freimann Menschen mit einer Behinderung bei Freizeitaktivitäten begleiten

Johannes – 30 Jahre

Freiwilliger Johannes

Podcast

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Als Johannes zu TATENDRANG in die Beratung kam, war eines klar: Er wollte in Kontakt mit Menschen mit Behinderung sein. Als ehrenamtlicher Freizeitbegleiter im Münchner Förderzentrum Freimann schmiedet der IT-Entwickler regelmäßig Pläne für Unternehmungen mit einem der Bewohner.

Zwei Männer machen einen Ausflug mit dem Lastrad für Rollstuhlfahrer
Johannes und Roland unterwegs im Englischen Garten : Foto: Immanuel Rahman
Was hat Dich dazu motiviert, freiwillig aktiv zu werden?

Mit 18 Jahren war ich schon einmal beim Malteser Hilfsdienst engagiert. Meine Geschwister haben ein Freiwilliges Soziales Jahr im Libanon gemacht und dort Menschen mit Behinderung betreut. Ich habe sie besucht und eine Woche mitgeholfen. Auch in Deutschland wollte ich einmal so eine Aufgabe übernehmen. Anfang 2024 habe ich mich gefragt: Worauf wartest Du? Und mich bei TATENDRANG gemeldet.

Wo engagierst Du Dich und was machst Du dort genau?

Im Münchner Förderzentrum (MFZ) Freimann engagiere ich mich im Bereich ehrenamtliche Freizeitbegleitung. Im MFZ leben und arbeiten Menschen mit einer Körper- oder Mehrfachbehinderung, die sich freuen, wenn sie bei Aktivitäten begleitet werden. Dort habe ich Roland kennengelernt und unternehme ein bis zwei Mal im Monat etwas mit ihm. Wir waren schon zusammen im Restaurant, sind mit dem Fahrrad in die Natur gefahren oder gehen ins Kino. Roland ist 60 Jahre alt und trotz des Altersunterschieds teilen wir viele Interessen. Roland liebt die Natur, hört Rockmusik und ist früher sehr gerne gereist. Genau wie ich.

Besuch im Biergarten | Foto:Immanuel Rahman

Welchen Gewinn siehst Du für Dich selbst?

Ich weiß, dass ich Roland mit meiner Zeit ein Geschenk mache. Es gibt meinem Leben Tiefe, gebraucht zu werden und für andere da zu sein. Durch mein Engagement als ehrenamtliche Freizeitbegleitung kann ich meine übliche Bubble verlassen und in die Welt von Roland eintauchen. Er lebt seit 60 Jahren mit einer Spastik. Von außen betrachtet hat er es sehr schwer. Doch oft zeigt er mehr Lebensfreude als gesunde Menschen, die ich kenne. Roland hat mir seine Lebensgeschichte erzählt. Er hat schon viele krasse Erfahrungen gemacht, wo ich mich frage: Wie hast Du das gemeistert? Wie ist es Dir gelungen, nicht aufzugeben? Roland hat schon viel mehr erlebt und gemeistert als ich, das finde ich sehr beeindruckend.

Erst muss Roland im Rollstuhl auf das Lastenrad | Foto: Immanuel Rahman

Welches Erlebnis, welche Erfahrung war für Dich besonders überraschend oder berührend?

Es berührt mich, die Freude in Rolands Gesicht zu sehen, wenn ich komme. Das Strahlen in seinen Augen, wenn wir gemeinsam Pläne schmieden. Es ist vergleichbar mit dem Gefühl, das man hat, wenn man einer anderen Person ein Geschenk macht und dann die Freude der Person beim Öffnen miterlebt.
Vor einiger Zeit haben wir Flammkuchen zusammen gegessen, das hat ihm so geschmeckt. Man hat förmlich gesehen, wie der Gourmet in ihm erwacht ist. Beim MFZ sind immer Ansprechpartner da. Die Bewohner:innen dort werden mit so viel Liebe betreut und gepflegt, das beeindruckt mich immer wieder.

 

Welche Tipps hast Du für andere Menschen, die sich auch engagieren möchten?

Sich zu engagieren, kann ich zu 100 Prozent empfehlen. Mein Tipp: einfach machen, ausprobieren und genießen. Und sucht euch etwas aus mit Menschen aus. Hier bekommt ihr direkt die Emotionen wie Freude und Dankbarkeit des Menschen zu spüren.

Unsere Autorin Renate Volk
Autor:in: Renate Volk
Gespräch vom: 16.Mai 2024

Hier ist Johannes ehrenamtlich engagiert

Münchner Förderzentrum Freimann (MFZ Freimann)
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Junger Freiwilliger ist mit Rollstuhlfahrer unterwegs zum Biergarten
Ausflug zum Biergarten | Foto: Immanuel Rahman
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