Schon in der Schulzeit experimentierte Rudolf mit einem Freund in der Freizeit im eigenen Chemie-Labor. Astronomie, Biologie, Raumfahrt – für ihn waren das immer spannende Themen. Diese Faszination für Naturwissenschaften und Technik wollte er jetzt, im Ruhestand, weitergeben. Bei Little Lab kann er genau dies tun.
Vor rund fünf Jahren ging ich in Altersteilzeit – mit vielen Plänen auch für‘s Ehrenamt. Ich wollte mein auch im technischen Beruf gesammeltes Wissen weitergeben. Ein Kollege brachte mich zu TATENDRANG. Und Little Lab war für mich ideal: genau meine Themen, mit dem Fahrrad erreichbar, zeitlich flexibel.
Seit 2 Jahren experimentiere ich in der Anne-Frank-Realschule wöchentlich 2 Stunden mit 15 Mädchen aus der 5. Klasse. Wir basteln dort technische Sachen wie einen Dudelsack oder Elektroautos. Alles hat immer einen technisch-wissenschaftlichen Hintergrund, den wir bei Little Lab auch vermitteln. Am liebsten aber machen die Mädels Schleim – ein bisschen gruslig und wunderbar, um damit zu spielen. Für uns ist das die Chance, in einfachen Worten zu erklären, welche Chemie dahintersteckt – als Aufhänger für Kunststoffe, Vernetzung von Kohlenwasserstoffketten, Polymere.
Natürlich ist das Feedback der Kinder ein Motivator. Aber es ist auch einfach befriedigend, das über Jahre angesammelte Wissen weiterzugeben und mit den Kindern etwas zu schaffen, das sie später mit nach Hause nehmen können, zum Beispiel eine Leuchtdioden-Karte für die Oma. Und durch den Ruhestand hat man viel weniger Kontakte, denn die täglichen Dialoge mit Kollegen fallen weg. Diesen Austausch voller Anregungen habe ich über Little Lab wieder bekommen. Wir diskutieren viel über die Methodik, wie man die MINT-Themen noch besser an die Mädchen vermittelt. Ein weiterer Vorteil: ich lerne auch inhaltlich immer dazu. Weil ich mich für alle Fragen wappnen will, muss ich tiefer in die Materie eintauchen. Ich gehe hier teilweise – natürlich ohne das so weiterzugeben – bis in die Quantenphysik. Es ist spannend, wirklich zu verstehen, wie etwas funktioniert.
Immer nach einem halben Jahr verteilen wir einen Feedback-Bogen. Es geht mir sehr nahe, wenn wir Bögen voller Herzchen und begeisterten Kommentaren zurück bekommen. Es gibt aber auch praktische Highlights. So hat es mich sehr begeistert, als wir Elektroautos gebastelt haben – Dreiräder mit Motor und Batterie. Die ganze Gruppe hat unter meiner Anleitung die Autos selbst zusammengelötet. Welches Mädchen hat mit 11 oder 12 schon gelötet?
Einfach ausprobieren! Organisationen, die Ehrenamtler suchen, sind offen, freuen sich, wenn man sich für ihr Thema interessiert und können auch mit Rahmenbedingungen wie zeitliche Beschränkungen umgehen. Man muss sich einfach ansehen, was zu einem passt. Es lohnt sich aber wirklich!
Sie möchten auch aktiv werden? Wir finden das passende Engagement für Sie.