Tatendrang Logo

Als Lauftrainerin beim Münchner Bündnis gegen Depression die Seele stärken

Melanie – 31 Jahre

Junge Freiwillige lehnt an Hauswand

Podcast

00:00
00:00

Sport ist Melanies Leidenschaft. Egal ob Yoga oder Joggen. Sport ist einfach ihr Ding. Sie macht Yoga, geht gerne wandern und war bereits mit sechs Jahren beim Leichtathletik aktiv. Ihr Hobby verbindet sie jetzt damit, anderen zu helfen. Beim Münchner Bündnis gegen Depression betreut sie als Trainerin eine Laufgruppe.Sport ist für Melanie sehr wichtig. Und dass sie ihre Leidenschaft mit einem Ehrenamt verbinden kann, findet die Münchnerin super. Über eine Beratung bei TATENDRANG lernte sie das Münchner Bündnis gegen Depression kennen. Dort engagiert sie sich als ehrenamtliche Lauftrainerin.

Frau mit orangem T-Shirt im Park beim Joggen
Melanie engagiert sich ehrenamtlich als Lauftrainerin
Was hat Dich dazu motiviert, freiwillig aktiv zu werden?

Ich halte ehrenamtliches Engagement für sinnvoll und wichtig, da die Organisationen davon leben, dass sich die Gesellschaft engagiert. Inspiriert dazu wurde ich während meines Freiwilligen Sozialen Jahres im Altenheim. Mir persönlich macht es beim Münchner Bündnis gegen Depression zudem großen Spaß und ich bekomme viel zurück.

Wo engagierst Du Dich und was machst Du dort genau?

Seit Juli 2022 engagiere ich mich im Münchner Bündnis gegen Depression. Dort bin ich eine der ehrenamtlichen Lauftrainerinnen. Unter dem Motto „Trotzdem laufen!“ sind Menschen mit Depressionen, ihre Freunde und Angehörige jeden Montagabend eingeladen, gemeinsam an der frischen Luft zu laufen. Das regelmäßige Laufen hat positive Auswirkungen, denn es strukturiert den Alltag und fördert die Gesundheit.

Mit Lauftraining die seelische Gesundheit fördern

Das Training dauert immer eine Stunde – von 18:30-19:30 Uhr und meist wird eine ähnliche Runde gelaufen. Darüberhinaus können die Trainer:innen die Runde individuell mitgestalten, sei es durch Intervalltraining oder einfach nur entspanntes Joggen mit abschließendem Dehnen. Wir organisieren uns mithilfe eines Onlineterminplaners, um herauszufinden, wer wann Zeit hat. Für kurzfristige Kommunikation nutzen wir eine WhatsApp-Gruppe.

Bei jeder Trainingseinheit gibt es mindestens zwei, bestenfalls vier Trainer bzw. Trainerinnen, damit wir verschiedene Teams je nach Laufniveau bilden können. Am Ende treffen wir uns alle wieder und dehnen gemeinsam. Ich gebe den Betroffenen Raum sich während des Trainings zu und wir unterhalten oder einfach still zu laufen – das ist ganz unterschiedlich.

Füreinander da sein

Zuvor hatte ich noch keine Berührungspunkte mit Depression und habe mich anfangs gefragt, ob ich kompetent genug bin ohne weitere Erfahrung in dem Bereich. Mir wurde jedoch schnell klar, dass das Ehrenamt keine psychotherapeutische Erfahrung erfordert. Es geht darum, für die Betroffenen da zu sein. Inzwischen habe ich ein Gefühl dafür bekommen, worauf ich achten muss.

Welchen Gewinn siehst Du für Dich selbst?

Es ist definitiv ein Win-Win-Szenario für mich. Sport ist mein Hobby und ich verknüpfe es mit meinem ehrenamtlichen Engagement beim Münchner Bündnis gegen Depression. Selbst an Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, bin ich nach dem Training oft besser drauf und habe ein gutes Gefühl. Auch das Feedback und die Gespräche mit den Betroffenen tragen dazu bei. Durch meine Tätigkeit im Ehrenamt lerne ich sozialen Umgang mit Menschen, insbesondere mit Menschen, die mit Depression zu kämpfen haben. Es macht mich insgesamt achtsamer.

Welches Erlebnis, welche Erfahrung war für Dich besonders überraschend oder berührend?

Es sind oft die kleinen Dinge, die mich überraschen und berühren. Wenn zum Beispiel jemand, obwohl ich noch nicht lange dabei bin, bereits Vertrauen zu mir aufgebaut hat und sich mir gegenüber öffnet. Diese Wertschätzung erfüllt mich.

Welche Tipps hast Du für andere Menschen, die sich auch engagieren möchten?

Auf jeden Fall! Ich habe einem Freund bereits empfohlen, sich auch bei TATENDRANG beraten zu lassen. Es ist wichtig, sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie viel Zeit man investieren kann, was man gerne macht und ob man sich langfristig vorstellen kann, dabei zu sein. Es ist auch okay, einfach mal etwas auszuprobieren und zu „schnuppern“, um herauszufinden, ob es einem liegt. Wenn man sich dann entscheidet, Verantwortung zu übernehmen, kann man viel bewirken.

Autor:in: Melina Aulinger
Gespräch vom: 16.05.2023

Hier ist Melanie ehrenamtlich engagiert

Münchner Bündnis gegen Depression
Gemeinsam gegen Depression

Gemeinsam stark beim Münchner Bündnis gegen Depressionen
(c) Canva
Beratungstermin
online vereinbaren

Sie möchten auch aktiv werden? Wir finden das passende Engagement für Sie.