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Als gute Fee bei Zu Hause Gesund Werden liebevoll für erkrankte Kinder sorgen

Ilse – 66 Jahre

Podcast

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Im Ruhestand etwas tun, was dringend gebraucht wird und dabei Flexibilität und neue Herausforderungen zu haben, das war der Wunsch von Ilse. Bei Zu Hause Gesund Werden hat sie genau das gefunden. Sie betreut tageweise kranke Kinder und ermöglicht so den Eltern, zu arbeiten.

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Was hat Dich dazu motiviert, freiwillig aktiv zu werden?

Vor meinem Ruhestand habe ich in Teilzeit gearbeitet und wollte noch etwas Zusätzliches übernehmen. Ich wusste, im Bereich Kinderbetreuung wird dringend gesucht. Nach meiner Qualifikation „Kinderbetreuung im Privathaushalt“ war ich dann 15 Jahre zusätzlich stundenweise als „Leihoma“ tätig. Nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben wollte ich weiterhin mit Kindern zu tun haben, allerdings mit größerer zeitlicher Flexibilität. Ich wollte auch emotional weniger gebunden sein, wie man das mit nur einer Familie natürlich ist. Von einer Freundin habe ich dann von Zu Hause Gesund Werden erfahren.

Wo engagierst Du Dich und was machst Du dort genau?

Seit November 2023 bin ich bei ZU HAUSE GESUND WERDEN aktiv. Ich gehe in Familien, in denen erkrankte Kinder betreut werden müssen, weil die Eltern berufstätig sind. Die Kinder sind nicht schwer krank. Sie haben Husten, Schnupfen, Fieber, das Übliche halt. Sie müssen aber 48 Stunden symptomfrei sein, bevor sie wieder in die Kita oder in die Schule gehen dürfen. Viele Eltern haben keine Oma oder andere Verwandte hier in München, die die Betreuung der genesenden Kinder übernehmen könnten und sind deshalb dringend auf zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten angewiesen.

Ich werde von Zu Hause Gesund Werden kontaktiert und erfahre, welche Familie Betreuung braucht, in welchem Stadtteil sie lebt, wie alt das Kind ist, welche Beschwerden es hat und wie lange der Einsatz dauern soll. Ich kann dann frei entscheiden, ob ich die Betreuung übernehme. Daraufhin setze ich mich mit den Eltern telefonisch in Verbindung und gebe Bescheid, dass ich zu ihnen komme. Ich frage nach Eigenheiten und Vorlieben des Kindes und ob es diese Art der Betreuung schon kennt und welche Dinge noch zu beachten sind. Die Eltern sind dann immer sehr froh und erleichtert.

Die Einsätze dauern maximal 6 Stunden pro Tag – meist ein bis zwei Tage, manchmal auch länger, z. B. bei einem Bruch. Wenn das Kind länger Betreuung braucht und ich z. B. nach zwei Tagen keine Zeit mehr habe, wird eine andere Betreuerin vermittelt.

Ilse bei der Übergabe mit der Mutter
Welchen Gewinn siehst Du für Dich selbst?

In diesem Ehrenamt habe ich eine sehr große Freiheit: Ich kann wählen, wann und wie lange ich welche Einsätze übernehme. Ich kann entscheiden, ob ich nur ein Kind betreue oder mehrere und ich kann die Altersgruppe wählen.

Ich liebe es, Neues zu entdecken. Durch meine Einsätze als „Gute Fee“ bei Zu Hause Gesund Werden lerne ich so viel Neues kennen: mir unbekannte Stadtteile, neue Menschen, Familien und Lebenssituationen. Manche Kinder gehen offen auf mich zu, andere sind erst einmal scheu. Ich muss mich jedes Mal auf eine vollkommen neue Situation einstellen und sehen, dass und wie ich zurechtkomme. Das Wohl des Kindes steht immer im Vordergrund.

Neu ist auch, dass mehr Eltern im Homeoffice arbeiten. Manche Kinder können dann trotzdem gut mit jemandem Fremden bleiben, andere möchten doch lieber zu Mama oder Papa. Ich kläre immer vorher ab, ob eine wichtige Online-Besprechung ansteht und sorge dann dafür, dass zu dieser Zeit das Kind gut beschäftigt ist oder wir auf dem Spielplatz sind.
Ich lerne ganz neue Spiele und Spielzeuge kennen, von denen ich keine Ahnung hatte. Ich muss sehr flexibel sein und mich schnell auf die verschiedensten Situationen einstellen können. Diese Herausforderung macht mir großen Spaß.

Bei meinem Engagement spüre ich, dass ich wirklich gebraucht und erwartet werde. Ich fühle mich selbstwirksam und erfahre sehr viel Wertschätzung – ja, das tut einfach gut.
Bei Zu Hause Gesund Werden ist man als Ehrenamtliche sehr gut aufgehoben: es gibt verschiedene Fortbildungen, einen regelmäßigen Austausch, einen Betriebsausflug, eine Adventsfeier. Alles wird sehr liebevoll gestaltet und es wird dafür gesorgt, dass man sofort mit den anderen Ehrenamtlichen in Kontakt kommt.

Welches Erlebnis, welche Erfahrung war für Dich besonders überraschend oder berührend?

Für mich ist es immer wieder berührend, in diese kleinen Gesichter zu schauen. Die Klugheit und Ernsthaftigkeit der Kinder zu sehen und mitzuerleben, wie sie lernen – und was sie auch leisten müssen. Sehr vieles ist für die Kinder neu – jeden Tag. Die kleinen mit zwei oder drei Jahren können noch nicht viel sprechen, aber sie verstehen sehr, sehr viel.
Mich freut auch zu sehen, wie sich die Väter heute an der Erziehung und am Familienleben beteiligen. Ich habe durch mein Engagement bei Zu Hause Gesund Werden einen Einblick in den Querschnitt der Gesellschaft und kann die Veränderungen wahrnehmen.

 

Offen für neue Gesellschaftsspiele

 

Welche Tipps hast Du für andere Menschen, die sich auch engagieren möchten?

Sich vorher gut zu reflektieren: Was will ich? Was würde mir Freude machen? Was hat mir bisher Freude gemacht? Will ich etwas von meinen Kenntnissen weitergeben oder möchte ich etwas Neues lernen?

Man sollte sich frühzeitig erkundigen und beraten lassen. Es ist ein anderer Übergang in den Ruhestand, wenn man weiß: da wartet jemand auf mich. Ich habe neben der freien Zeit auch noch eine Aufgabe. Dann fällt man nicht in ein Loch.

 

Autor:in: Ute Bujara

Hier ist Ilse ehrenamtlich engagiert

Zu Hause Gesund Werden
Liebevolle Betreuung daheim für kranke Kinder

Freiwillige Ilse spielt mit einem blonden Mädchen und einem braunhaarigen Jungen Playmobil
Ilse spielt Playmobil | Foto: Immanuel Rahman
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